Bewusst und achtsam zu essen, ist oft ein wichtiger Schritt hin zu einem gesünderen Lebensstil. Denn es geht nicht allein nur darum, was ich esse, sondern auch wie, wann und in welchem Umfeld. Viele schenken ihrer Mahlzeit nicht die nötige Aufmerksamkeit.
Sie essen unter Zeitdruck bei der Arbeit, am Schreibtisch und im Auto unterwegs oder sie schlemmen gedankenverloren vor dem Fernseher. Was dann auf den Tisch oder auf die Hand kommt, wird oft dem Zufall überlassen. Dass dies nicht gesund ist, bekommen viele durch Übergewicht, Krankheitsanfälligkeit, Unwohlsein und Müdigkeit zu spüren. Mit ein bisschen Achtsamkeit und Planung kann man jedoch etwas dagegen tun. Wie das im Detail funktioniert, verrät unsere Personal Trainerin Sarah, die selbst beim Thema Ernährung schon positive, aber auch negative Erfahrungen gemacht hat. Ihre Erkenntnisse gibt sie nun ganz authentisch an ihre Kunden weiter.
Da stellt sich zuerst die Frage: was bedeutet Achtsamkeit überhaupt?
Gemäß Definition der ZHAW (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) heißt achtsam sein, den gegenwärtigen Moment bewertungsfrei und bewusst wahrzunehmen, also dass wir uns entscheiden, unsere Aufmerksamkeit absichtlich auf diesen Moment zu lenken. In Bezug auf unsere Ernährung bedeutet dies also, dass wir uns zum Beispiel Zeit zum Essen nehmen, mit allen Sinnen und Gedanken bei der Mahlzeit sind und uns dann eben auch mal ganz bewusst für die Pizza oder das Eis entscheiden. Das ist dann auch OK, schließlich fördert dies den Genuss und das Bewusstsein für eine wirklich gesunde Ernährung. Denn was eine gesunde Ernährung ist, haben viele Menschen nie gelernt oder im Alltag und dem Über-Angebot von Gastronomie und Supermärkten der modernen Zeit einfach wieder vergessen. „Isst Du einfach nur, oder nährst Du Dich und Deinen Körper wirklich?“, mit dieser Frage bringt Sarah oft mit einem Augenzwinkern ihre Kunden zum Nachdenken über das Thema. Schließlich ist die Nahrung unser Treibstoff und ein Auto fährt auch nicht ewig auf Reserve. Mit einigen Alltagstipps führt Sarah ihre Kunden zu mehr Achtsamkeit in ihrer Ernährung.
Regelmäßige Mahlzeiten und gesundes FastFood
Laut einer Ernährungsstudie der TK aus dem Jahr 2022 essen 56% der Befragten ungesund, weil sie glauben, dass gesundes Essen mehr Zeit kostet, die sie nicht haben. Oft lassen sie auch einfach Mahlzeiten aus, weil sie Stress haben und angeblich keine Zeit zum Essen. Dieser Trugschluss führt aber meist zu einer unangenehmen Abwärtsspirale, denn das Sprichwort „ohne Mampf, kein Kampf“, kommt schließlich nicht von ungefähr.
Ohne Treibstoff schaltet der Motor „Körper“ einfach ab - man fühlt sich müde und schlapp und nimmt in der Trägheit des Stoffwechsels vielleicht sogar zu. Um dies zu verhindern, ist es eben wichtig, regelmäßig zu tanken, also zu essen. Und mit einer guten Vorbereitung ist auch die fehlende Zeit keine Ausrede mehr. Das sogenannte „MealPrep“, also das Vorkochen der Mahlzeiten für mehrere Tage, ist dabei sehr hilfreich und nicht nur für Fitness-Influencer oder Bodybuilder geeignet. Dies erfordert eine gezielte Planung für die kommenden Tage und den entsprechenden Einkauf von Lebensmitteln. Man muss sich also vorher überlegen, was man wann isst und auch das allein hilft schon, achtsamer mit dem Thema Ernährung umzugehen. Mit einfachen, schnellen Rezepten aus frischen Zutaten, ist es so gut möglich, auch im stressigen Berufsalltag, regelmäßig eine ausgewogene Mahlzeit zu sich nehmen zu können. Denn FastFood kann auch gesund sein: Eiervariationen mit Gemüse, Käse und Nüssen, verschiedene Salatvarianten oder einfache Pfannengerichte mit Tiefkühlgemüse und Reis sind nur einige Beispiele, die Sarah hier anbringen kann. Wichtig ist es, den Stress aus dem Thema Essen herauszunehmen und die Prioritäten richtig zu setzen. Dies gelingt eben durch Planung, Organisation und mehr Achtsamkeit.
Auf den Körper hören
Wenn man so den Weg zu einer gewissen Regelmäßigkeit und Ausgewogenheit in seiner Ernährung gefunden hat, fällt es einem auch sehr viel leichter, gesund und achtsam zu essen. Denn dann muss man eigentlich nur auf seinen Körper hören. Der sagt einem dann schon, wann der Tank leer ist und was er an Nährstoffen braucht. Auf eine abwechslungsreiche Kost mit viel saisonalem Obst und Gemüse sowie einer möglichst geringen Verarbeitung und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sollte man natürlich dennoch achten. Dann stimmt nämlich auch das eigene Körpergefühl und man kann dem Verlangen nach etwas Süßem oder dem Gläschen Wein auch getrost nachgehen, das kommt in der Achtsamkeit nämlich nicht so oft, dass es gleich schädlich ist.